Categories: Sportberichte
      Date: Jul 15, 2017
     Title: 2. Kinder-Wurfcupserie U08-U10-U12

„Was ist es das ich mag?..........WERFERTAG!!!!“

Aus 63 Kehlen hallte genau dieser Schlachtruf über die Werferwiese im Stadion Lichterfelde. Der Ruf ließ keinen Zweifel daran, wie sehr sich die Kids der U8, U10 und U12 auf dieses Event gefreut haben. 

 

63 Athleten trafen sich zum 2. Tag der Wurf-Cup-Serie

Foto: (c) by Familie Hoffmann

Zum zweiten Mal in diesem Jahr, und dank der verschobenen Sanierung erneut in unserem Heimstadion, hat der TUSLI zur Wurfcupserie geladen. Neben unseren eigenen Athleten, die zahlreich und im bekannten Orange erschienen waren, konnten die Zuschauer die Sportfreunde aus Neukölln, vom Ajax Eichwalde 2000 und vom SG Hohen Neuendorf begrüßen.

Bei strahlendem Sonnenschein und einer leichten Briese galt es die drei Disziplinen: Drehwurf, Medizinballstoßen und Heulerwurf zu meistern. Nach einer beeindruckenden Namensrunde, der obligatorischen Erwärmung und dem oben genannten Schlachtruf war es endlich soweit. 

 

Spannung vor dem Start  

 

Foto: (c) Familie Hoffmann)

Es wurde gedreht, gestoßen und geheult…ähm nein also…. Heuler geworfen meine ich natürlich, denn weinen brauchte an diesem prachtvollen Tag wirklich niemand. Angefangen bei den Kleinsten der U8 die mit grenzenlosen Spaß an die Disziplinen gingen bis zu den „Großen“ aus der U12, die sich einen fairen aber erbitterten Wettstreit lieferten, war für alle etwas dabei. Wie bereits beim letzten Werfercup wurde schnell klar warum diese Veranstaltung so beliebt und gut besucht war. Unter der Regie von Yasmin, David und Paul haben wir einen perfekt organisierten und attraktiven Wettkampf erlebt, der sich nicht vor den KiLa Wettkämpfen verstecken braucht. Ohne lange Wartezeit ging es erst an den Start und dann von Disziplin zu Disziplin. Vor allem aber ging es von Bestleistung zu Bestleistung. 

Nach kaum 1,5 Stunden stand das Ergebnis fest und dem verdienten Wochenende stand nichts mehr im Wege….

Doch was war das? Konnte das wirklich sein?

„The Walking Dead“ in Lichterfelde?

„Die Nacht der lebenden Toten“ auf der Werferwiese?

Für einen kurzen Augenblick richteten sich alle Augen auf David und Malin. Eigentlich wollten die Beiden in Ruhe Ergebnislisten auswerten, Plazierungen errechnen und die Urkunden drucken aber dazu kamen sie nicht. Sie waren umzingelt…

Langsam und unsicher, teils schlurfend und hinkend hatten sich fast zwei Dutzend Gestalten vom Rasen erhoben. Was im ersten Moment wie ein Fluchtversuch aus dem nahen Reha-Zentrum oder der sportmedizinischen Abteilung aussah, stellte sich schnell als wurfbegeisterte und gut gelaunte Elterngruppe heraus.

Was war geschehen? Bereits beim Aufbau hatte man es sehen können. Gestandene Frauen und Männer spielten mit Reifen, warfen Medizinbälle und schickten Heuler in die entfernte Hecke.Die Zeit des schnöden Zusehens war vorbei. Zu lange hat man die „Anderen“ heimlich beobachtet und sich gefragt, ob man mit diesem oder jenen Sportfreund noch mithalten konnte. Zu lange hat man die Trainer beneidet, die jede Woche mit den tollen Wurfgeschossen spielen konnten.

Wer kennt die zermürbenden Gefühle nicht, wenn einen das eigenen Kind seit dem 8 Lebensjahr davonläuft, ohne dass man auch nur die Spur einer Chance hätte, das Rennen zu gewinnen. Die Schmach, wenn man selbst beim Fußball nur noch durch Foulspiel Tore machen kann und den Kindern etwas von gesundem Körpereinsatz vorlügen muss. Wen quälte nicht schon der mitleidige Blick des Partners, wenn man das Fangen spielen mit den Kindern wegen einer vorgeschobenen, längst verheilten und vergessenen Sportverletzung abbrechen muss, weil einfach nicht mehr genug Luft in den Lungen ist, um auch nur einen Meter mehr zu laufen.

Doch die Zeit der Schande war vorbei, ein Lichtstreif am Horizont. Ein Schimmer der alten Stärke hatte sich gezeigt. Jetzt würde sich alles ändern. Die läuferischen Niederlagen werden vergessen sein und dass aus einem einfachen Grund. 

Werfen geht auch aus dem Stand !!!

  

Es war vielleicht nicht olympisch aber es war genial. Es war keine offizielle Meisterschaft aber es war der 1. Eltern/Trainer Wurfcup in der Geschichte des LG Süd!!!! 

Wie schon die Kids zuvor stürzten wir uns auf Reifen, Medizinbälle und Heuler. Das Ziehen im Rücken und das Stechen im Knie wurde ignoriert. Nach dem man sich ohne Erwärmung auf den Drehwurf gestürzt hatte, wurde die sogleich schmerzende Schulter unter dem Jubel der Kinder ebenfalls mit Missachtung gestraft. Das wird schon nichts Schlimmes sein, sagte man sich. Hauptsache die Kinder merken nichts.

Euphorisierte Eltern der Altersklasse männliche Jugend Ü18

Foto (c) by Familie Schulte

 

Was außer den Schmerzen blieb, war ein sensationeller Werfertag, der mit den Eltern/Trainer Wurfcup eine perfekte Erweiterung gefunden hat, die hoffentlich ihre Fortsetzung findet. Ein netter Nebeneffekt war, dass bei der anstehenden Siegerehrung noch nie so viele Familien anwesend waren wie bei diesem Mal. Trotz der üblich anstehenden Termine, der wartenden Schwiegereltern und der vorgenommenen Gartenarbeit blieben fast alle bis zum Schluss und so war die anstehende Ehrung ein großes Jubelfest für alle Teilnehmer. Ganz gleich ob jung oder alt.

Zu guter Letzt und bevor ich mit großer Freude die Platzierungen verkünde, möchte ich dem Trainerteam der LG Süd für diesen tollen Samstag danken. Neben den Eltern, die Ergebnisse geschrieben, Wurfgeräte gesammelt und lautstark gejubelt haben, geht mein besonderer Dank an unsere beiden Assistenztrainer Omar und Fallou.

Wie die meisten aufmerksamen Leser bereits aus der Vereinszeitung wissen, sind die Beiden Teil eines Integrationsprogramms, das geflüchteten Menschen über den Sport einen leichteren Einstieg in unsere Gesellschaft ermöglichen soll. Bereits bei den diversen Trainingseinheiten und heute beim Werfertag konnte man sehen, mit wieviel Spaß und Arrangement Omar, Fallou und Abbas (der heute leider nicht dabei sein konnte) sich um unsere Kinder und den Sport bemühen. Wer sich die Zeit nimmt und in das persönliche Gespräch und in die private Geschichte der drei eintaucht, wird schnell erkennen, dass hier bei uns im Verein etwas Wunderbares und Gutes geschieht.

    

       

     Abbas        Fallou          Omar

*Trommelwirbel*

Folgende Platzierungen kann ich verkünden:

MU08

1. Platz Nils Rehbaum (Ajax Eichwalde 2000) mit 82 Punkten

2. Platz Marten Scherffig (Ajax Eichwalde 2000) mit 79 Punkten

3. Elias Hoier (LG Süd Berlin) mit 73 Punkten

WU08

1. Platz Delpine Denz (LG Süd Berlin) zusammen mit Marleen Denz (LG Süd Berlin) 67 Punkten

3. Platz Amelie Kubacka (Neuköllner Sportfreunde) mit 64 Punkten

MU10

1. Eddie Warstat (LG Süd Berlin) mit 118 Punkten

2. Elmar Plautz (LG Süd Berlin) mit 117 Punkten

3. Aurel Kutaska (LG Süd Berlin) mit 115 Punkten

WU10

1. Greta Muster (Ajax Eichwalde 2000) zusammen mit Helena Schulz (LG Süd Berlin) mit 91 Punkten

3. Lilli Brehmer (LG Süd Berlin) mit 86 Punkten

MU12

1. Maximilian Bung (LG Süd Berlin) mit 176 Punkten

2. Milan Stadler (Neuköllner Sportfreunde) mit 162 Punkten

3. Otto Winkler (LG Süd Berlin) mit 139 Punkten

WU12

1. Yasmin Amasheh (LG Süd Berlin) mit 143 Punkten

2. Bernadette Görlich (LG Süd Berlin) mit 125 Punkten

3. Sinikka Froese (Ajax Eichwalde) 2000 mit 122 Punkten

MÜ18

1. Sascha Bung mit 164 Punkten

2. Robert Scholz mit 139 Punkten

3. Paul Harfenmeister 137 Punkten

WÜ18

1. Maren Amasheh mit 102 Punkten

2. Manuela Muster mit 90 Punkten

3. Christina Schulz mit 86 Punkten

 

Siegerehrung der weiblichen Ü18 

Foto:(c) by Fanilie Schulte

In der Hoffnung auch beim nächsten Werfercup einen Eltern/Trainer Cup zu erleben, wünscheich euch allen ein tolles Wochenende.

 

Euer

Men in Black Thomas

Text: Thomas Görlich

Und hier gehts zu den Einzelergebnissen