Categories: Sportberichte
      Date: Jan  6, 2018
     Title: Gerhard-Schlegel-Sportfest (1.Tag)

 

Mit letztendlich 1.400 Meldungen und 650 Teilnehmern aus fast 50 Vereinen war das diesjährige Gerhard-Schlegel-Sportfest ein Treffen nicht nur der Berliner und Brandenburger Leichtathleten. Am ersten Tag waren die Wettbewerbe, mit einigen Ausnahmen, für die Jugendlichen der U20 ausgeschrieben. Um noch einmal die Leistung für die am kommenden Wochenende stattfindenden Meisterschaften der Männer/Frauen/U18 in Potsdam zu überprüfen war das eine ideale Startmöglichkeit. Im folgenden Bericht werden auch die Leistungen auf die Rangfolgen der U18 mit herunter gebrochen.


Nach einem leichten Tohuwabohu zu Beginn des Wettkampfes (es fehlten die Startkarten der weiblichen Jugend und der männlichen und weiblichen Jugend U16) konnten Kalli und Mikis diese organisatorische Panne schnell ausgleichen.


Pünktlich um 10:00 Uhr trat Emma Wette (U18) zu ihrem Dreisprungwettbewerb an. Mit einem schwachen 1. Versuch von 10,31 m folgte ein Fehlversuch und ei n verunglückter Versuch. Erst im Endkampf kam Emma im fünften Versuch auf ihre Bestweite des Tages auf 10,57 m und damit war sie selbst äußerst unzufrieden. Insbesondere ist die ausgebliebene Leistungssteigerung nach Aussage ihrer Landestrainerin in der absolut zu korrigierenden Landung in der Sandgrube zu suchen.

Emma Wette

Emma Wette bei der Dreisprunglandung


Neben dem Kugelstoßen stand für die Altersklasse U18 nur der 60-m-Hürdenlauf mit Vincent Glaue auf dem Programm. Im 2. Zeitvorlauf kam er an seine Bestzeit vom Dezember noch nicht wieder heran und lief 8,98 s und hätte mit 8,89 s das Finale erreichen können.

Vincent Glaue

Vincent Glaue (mJ U18) im 60 m Hürdenlauf 8,98 s


In den weiteren technischen Disziplinen dieses Vormittags hatten wir leider keine Aktiven am Start und so war man gespannt auf die 60 m Sprints. Die weibliche Jugend ermittelte in 12 (zwölf!!!) Zeitvorläufen ihre Finalistinnen. Schnellste LG Südlerin war Tari Holz, die in 8,16 s als Zweite ihres Vorlaufs hinter ihren Erwartungen zurückblieb und sich für das B-Finale qualifizierte. Leider musste sie hierzu für das Finale und den weiteren Wettkämpfen des Tages abmelden, weil ihr altes Muskelproblem sich wieder meldete.

Tari Holz

Tari Holz (U18) kommt mit 8,16 s ins B-Finale

Emma Wette blieb 2 Hundertstel über ihrer Bestzeit aus 2016 und kam auf 8,57 s. Tonia Albrecht blieb mit 9,06 s mit 22 Hundertstel hinter ihrer persönlichen Bestzeit aus 2016 zurück und muss auf Alicia Leroy aufpassen, die mit 9,03 s dicht auf den Fesen ist. Bei regelmäßigen Training ist bei Alicia sicherlich noch eine ganze mehr Verbesserungspotential drin. Johanna Rückert konnte ihre vor einem Monat beim KSC Sportfest erzielte Bestzeit von 9,04 s mit ihrer heutigen gelaufenen Zeit von 9,15 s nicht toppen. Da alles noch U18er Athletinnen sind, wird man noch bei U18er Meisterschaften einiges erwarten können.


Einzige wirkliche U20 Starterin Kathrin Staritz-Thams verbesserte mit 8,90 s ihre persönliche Bestleistung aus 2018 um 48 hundertstel Sekunden.


Aus den vier Vorläufen der Frauen konnte sich als einzige LG Südlerin Denise Heidinger mit 8,44 s für das B-Finale qualifizieren und verbesserte sich im Finale noch einmal auf 8,22 Sekunden. Mit dieser Zeit blieb sie nur mit einer Hundertstel aufgrund der kürzlich in Potsdam erzielten Zeit über ihrer Zeit in der Hallensaison. Als FSJler hat sie jetzt einen anderen Tagesrythmus und könnte bei einem Gruppentraining sicherlich noch mehr in der Wintersaison erreichen.

Denise Heidinger

Denise Heidinger steigert sich von 8,44 s auf 8,22 s im B-Finale über 60 m


Unsere beiden Altersklassenläuferinnen Dajana Forstreuter (W35) und Annika Hansen (W45) traten auch auf der kurzen Sprintstrecke an. Dajana verbesserte ihre Sprintleistung über 60 m von 9,48 s auf 9,13 s und nun fehlen ihr nur noch 3 Hundertstel um an der Deutschen Hallenmeisterschaft in Erfurt im März teilzunehmen. Annika Hansen benötigte 9,13 s und hat die geforderte Quali von 9,40 s für ihre Altersklasse zwar unterboten, kann aber aufgrund des laufenden Verfahrens „Startrecht für Ausländer“ leider noch nicht bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften starten.


Forstreuter und Hansen

Schnelle Sprintzeiten über 60 m für Dajana Forstreuter (W35) und Annika Hansen (W45)

Nach den Sprintfinals stiegen die Stabhochspringer Julius Hattenbach und Jan Willoh in ihren Wettkampf ein. Die Anfangshöhe von 3,00 Meter waren die persönliche Bestleistung aus dem Vorjahr bei den regnerischen Norddeutschen Meisterschaften in Hamburg gesprungen. Julius Hattenbach hatte bei 3,20 m einen Fehlversuch, bei 3,40 m war noch Luft nach oben, aber bei 3,60 m war erst einmal für den heutigen Tage Ende. Mit seiner Leistungssteigerung in der frühen Hallensaison um 40 Zentimeter kann er erst einmal mehr als zufrieden sein und seine Chancen auf den Meistertitel in 14 Tagen steigen. Jan Willoh begann mit einem Fehlversuch bei der Anfangshöhe und bei 3,20 m war aber sogleich Ende.

Julius Hattenbach

Julius Hattenbach steigert seinen persönlichen Rekord um 40 Zentimeter im Stabhochsprung


Sodann ging des auf der Rundbahn zu den 18 Läufen über die 150 m Distanz. Im 10. Vorlauf kam Tonia Albrecht als Vierte genau auf ihre Vorjahreszeit von 21,68 s. Im 12. Zeitlauf lief Johanna Rückert 22,88 s und in den beiden letzten Läufen kam Lara Brodersen auf 22,03 s s und Alicia Leroy 22,71 s. In der Rangfolge waren dies in der Platzierung Plätze im letzten Drittel. Für den Jahrgang 2002 Platz 18 für Lara und Platz 21 für Johanna.


Im 13. Zeitlauf kam die „echte“ U20erin Kathrin Staritz-Thams auf 21,50 und belegte Platz 55 in der Rangfolge.

In der Frauenklasse starteten auch die 60 m Sprinterinnen zur Vorbereitung auf die 200 m Distanz. Denise Heidinger (Fr) überraschte im 2. Zeitlauf mit Platz 2 und ihrer neuen persönlichen Bestzeit von 19,79 s, eine Verbesserung um 14 Hundertstel.

Denise Heidinger

Denise Heidinger (Fr) verbesserte ihre persönliche Bestzeit um 14 Hundertstel über 150 m

Auf den Spuren ihres Laufes kam Annika Hansen (W45) auf Platz 4 in 22,51 s ins Ziel. Dajana Forstreuter (W35)kam im 4. Zeitlauf auf 22,36 s.


Auch bei der männlichen Jugend wurde die Entscheidung in 17. Zeitendläufen gesucht. Im 10. Lauf legte Vincent Glaue mit 18,04 s erst einmal eine Zeit vor. Moritz Gutschmidt konterte im 12. Lauf mit 18,76 s und Leonard Blumenstock trat in seinem ersten Wettkampf über diese Distanz an und kam auf 19,73 s. Die Platzierungen der 2002 Jahrgänge waren für Vincent Platz 6 und Leonard Platz 11.


Bei den Männern hatten wir zwei Starter über die 150 m Distanz. Christopher Stibenz kam mit 19,43 s auf Platz 4 seines Zeitlaufes und Raven Scheller in seinem Zeitlauf au 17,85 s und blieb nur 3 Hunderstel über seiner Bestzeit von vor einem Jahr. In der Gesamtrangfolge der Männer war dies Platz 11 für Raven und Platz 23 für Christopher.


Als Vorbereitung für die nächsten Meisterschaftsrennen lief Tom Reinholz über die 600 m Distanz in einem gut eingeteilten Rennen 1:32,70 min. Nur Phillip König (SCC Berlin), auch Jahrgang 2002, war mit 1:28,62 min etwas schneller.


Auf der längeren 300 m Strecke ging Lara Brodersen (U18) über 300 m an den Start und kam im 3. Zeitlauf auf 49,13 s und wurde Zehnte in der Rangfolge des jüngeren Jahrgangs 2002.


Im letzten Lauf seines alkataziden Wettkampfes über 300 m gewann Raven Scheller (Mä) seinen 2. Zeitvorlauf mit einem starken Finish und Verbesserung seiner persönlichen Bestzeit um 19 Hundertstel auf 37,21 s und Platz 3 in der Rangfolge der Männer einbrachte.

Raven Schneller

Raven Scheller (Mä) verbessert sich im 300 m Lauf der Männer um 19 Hundertstel


Mit Moritz Gutschmidt und Ole Specht als U18er Athleten und Jens Reif (M50) stellten sich dem Starter über 1.000 m. Im 1. Zeitlauf peilten Moritz eine Zeit um 2:40 min. an und Ole unter 2:55 min. In einem Tempolauf 31,64 s über 200 m folgten zwei Runden mit 33,00 s und 35,16 und erst als Moritz den Mut hatte an die Spitze zu gehen kam auch eine Schlußrunde von 30,60 s hinzu und siegte in 2:43,44 min. Auch für Ole Specht, der im Verlauf des Rennens immer stärker aufkam gab es eine Überraschung mit Platz 3 in 2:52,15 min. Damit hatte er eine private Wette zusätzlich gewonnen, unter 2:55 min. zu bleiben.

Specht - Gutschmidt

Die Form stimmt für die BBM Jugendmeisterschaften der U18 in einer Woche. v.l. Ole Specht und Moritz Gutschmidt bestätigen diese mir neuen persönlichen Bestzeiten


Auch Jens Reif (M50) war mit seinem 5. Platz (3:19,92 min.) sehr zufrieden zumal er vor einem Jahr sich so einen schweren Bündelfaserriß im Oberschenkel zugezogen hatte und erst nach Operation und Reha wieder laufen konnte. Mit dieser Zeit ist er schneller als im Jahr 2016, wo seine Jahresbestzeit auf 3:20,21 min. stand.


Zwei 4 x 200 m Staffeln waren gemeldet. Die Staffel der weiblichen Jugend war durch den Finalverzicht von Tari Holz schon geschwächt und der Rest der nominierten Mannschaft wollte nicht an den Start gehen, weil sie „nicht eingewechselt“ fühlten.


Mit einer ganz anderen Einstellung ging die 4 x 200 m Staffel der männlichen Jugend an den Start. Tom Reinholz hatte die 600 m noch in den Beinen und Moritz Gutschmidt hatte nur 20 Minuten zur Regeneration bis zur Staffel. So lautete die Staffelmeldung: Vincent Glaue-Tom Reinholz-Julius Hattenbach-Moritz Gutschmidt, die im 1. Zeitendlauf an den Start gingen. Trotz eines nicht eingewechselten Teams und nur einer kurzen Erklärung der Wechselmarkierungen in der Halle durch Coach Kalli klappten die Wechsel gut und das Team kam auf 1:41,71 s. Dabei hatte Julius noch das Pech und lief die halbe erste Kurve auf Bahn 3. Die Quali für die Deutschen Jugend Hallenmeisterschaft liegt bei 1:36,00 min., aber diese wird es wohl in diesem Jahr noch nicht zu knacken sein.

Staffel 4x200

4 x 200 m Staffel-Team männliche Jugend U18 v.l. Vincent Glaue-Moritz Gutschmidt-Julius Hattenbach-Tom Reinholz 


Auch wenn der Tag trübe anfing, endete er mit Aufklarungen und Sonnenstrahlen bei den Trainern Mikis Naumann und Karl-Heinz Flucke und man wird gespannt sein, welche Leistungen die Athletinnen und Athleten der Altersklassen M/W 15 und M/W 14 am Sonntag vollbringen werden.

Fotos: (c) by Karl-Heinz Flucke