Wettkampfberichte
TEAM Endkampf Deutsche Meisterschaft U20
Am Sonntagmorgen des 08.09.2019 traf sich die Mannschaft der männlichen Jugend U20 der LG Süd Berlin im heimischen Lichterfelde Stadion. - Warum? In diesem Jahr wurden die deutschen Teammeisterschaften bei uns in Berlin ausgetragen. Zuvor hatten die LG Südler beim BBM Team-Endkampfam 04.05.2019 die sechstbeste Leistung Deutschlands erzielt und sich somit wie schon im letzten Jahr für das Finale qualifiziert, was zum Stichtag 30. Juni 2019 der achte Platz wurde. Während die anderen Teams zum Beispiel aus Mannheim, Darmstadt oder Frankfurt am Main mit dem Teambus anreisten, konnten unsere Athleten ganz entspannt zum Wettkampf radeln. In den vier verschiedenen Altersklassen starteten jeweils acht Vereine und das Stadion war voll und die Stimmung hervorragend
Hatten wir eine Chance?
Die Chancen für unser Team waren im Vorhinein ehrlich gesagt etwas dünn. Wie wir schon in Lage/Westfalen im letzten Jahr erlebt hatten, fehlt unserer Mannschaft, die eine gute Läufersparte und einige gute Springer besitzt, vor allem im Bereich Wurf noch einige Verstärkung. So mussten viele unsefrer Athleten in für sie fremden Disziplinen starten, während andere Mannschaften, die in doppelter oder dreifacher Stärke anreisten, für jede Disziplin ihre Spezialisten zur Verfügung hatten. Auch fehlte Spitzenläufer Clemens Herfarth, der für ein Jahr in den USA wettstreitet.
Nichtsdestotrotz ist das Ziel eines Wettkampfs, so gut wie möglich abzuschneiden und die Leistungen zu verbessern. Deswegen starteten Yannick Ruef in seiner Paradedisziplin und Leonard Blumenstock auch motiviert um 9:30 Uhr in den ersten Wettkampf des Tages, den Hochsprung. Yannick verfehlte mit 1,84 m (644 P.) seine Bestleistung von 1,90 m knapp und Leonard kam auf beachtliche 1,60 m (529 P.), wenn man bedenkt, dass er normalerweise noch einen Stab zu Verfügung hat.
Norm über 800 m erfüllt
Die nachfolgenden 800 m sollten sehr erfolgreich werden. Till Czisnik, der im letzten Jahr sogar noch der Altersklasse U16 angehörte, lief eine neue persönliche Bestleistung von 1:59,00 min (682 P.) glatt und hätte somit die Norm für die Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr geknackt. Da er im nächsten Jahr aber auch noch für die U18 starten wird, sind die Chancen hoch, dass er sich 2020 qualifizieren wird. Moritz Gutschmidt erkämpfte sich eine Zeit von 2:04,83 min (634 P.).
Im Weitsprung konnten Vincent Glaue (5,86 m – 580 P.) und Yannick Ruef (5,36 m – 533 P.) ihre Bestleistungen leider nicht ganz abrufen.
Auch im 110 m Hürdenlauf verfehlte Vincent seine Bestleistung mit 15,93 Sekunden leider, erzielte jedoch trotzdem beachtliche 627 Punkte für die Gesamtwertung. Auch Leonard (17,82 sek – 529 P.) traute sich schließlich über die Hürden, die fast einen Meter Höhe (99,1 cm) hatten, obwohl er vorher mangels Hürdentraining Bedenken wegen einer möglichen Zerrung hatte.
Sein Fokus lag auf dem Stabhochsprung, wo er seine Bestleistung von 3,70 m einstellte und 607 Punkte für das Team sicherte.
Auf 100 m konnten Mittelstreckler Till Czisnik und Bjarne Geltner sich relativ gut behaupten und liefen 12,16 sek und 12,21 sek, was zusammen 1.143 Punkte einbrachte.
Start über 100 m mit Bjarne Geltner und Till Czisnik
Schmale Läufer gegen Werferschränke
Doch nun kamen die Schwachpunkte der Mannschaft. Erzielten Moritz und Till in der Glanzdisziplin des Teams den 800m zusammen 1316 Punkte, konnten im Diskuswurf durch Lucas Heintzen, der zum ersten Mal einen Diskuswettbewerb bestritt, und Langstreckenläufer Ole Specht nur 820 Punkte und durch Hochspringer Yannick Ruef und Mittelstreckler Moritz Gutschmidt im Kugelstoß auch nur 814 Punkte erreichen. Dabei ist zu beachten, dass die Statur eines Läufers oder Hochspringers nicht die beste Voraussetzung für das Werfen eines 1,75 kg schweren Diskus oder das Stoßen einer 6 kg Kugel ist. Unsere Athleten fühlten sich dadurch auch etwas fehl am Platz, als sie den großen, breitschultrigen und vor allem sehr viel älter aussehenden Werfern der anderen Vereine gegenüber standen. Vielleicht gibt es ja in Zukunft etwas Zuwachs in diesem Bereich, denn wäre dieser Punkteverlust nicht entstanden, hätte es Chancen gegeben mit der LG Nord mitzuhalten.
Nicht ganz so schlimm sah es beim Speerwurf aus. Vincent Glaue warf 40,09 m (568 P.) und Debütant Lucas Heintzen kam bei seinem ersten Speerwurfwettkampf sogar auf 31,06 m (496 P.).
Persönliche Bestleistungen über 400 m und 3.000 m
Die Stimmung verbesserte sich dann wieder deutlich, als Till Czisnik über 400 m seine zweite Persönliche Bestleistung an diesem Tage mit 52,12 sek aufstellte. Zusammen mit Moritz Gutschmidt, der 54,31 sek (614 P.) lief, war der 400 m Lauf die zweitbeste Disziplin des Teams mit 1271 Punkten.
Auf 52,12 Sekunden schraubte Till Czisnik seine neue Bestzeit über 400 m
Nun näherte sich der Wettkampf dem Ende und Benjamin Kittel und Ole Specht standen an der Startlinie zum 3.000 m Lauf bereit. Die extrem gute Atmosphäre rund um die blaue Laufbahn des schönen Stadion Lichterfeldes und ein sehr guter Rennverlauf unterstützten Ole bei seinem letzten Wettkampf vor seinem Auslandsjahr, seine persönliche Bestleistung um fünf Sekunden auf 9:29,46 Minuten (615 P.) herunter zu korrigieren. Benjamin Kittel, der als Ersatz für Clemens Herfarth auf der für ihn neuen 3.000 m Distanz antrat, kämpfte bis zum Schluss und erreichte durch einen überragenden Schlusssprint eine Zeit von 10:52,90 Minuten und erbrachte damit 499 Punkte.
Der letzte Wettkampf des Tages war die 4 x 100m Staffel. Unsere erste Staffel in der Reihenfolge Glaue – Ruef – Czisnik - Gutschmidt erzielte mit perfekten Übergaben eine Zeit von 46,22 Sekunden und damit noch einmal wichtige 1.276 Punkte.
Durch und durch gelungen
Schnell war das Gesamtergebnis einzusehen und es stellte sich heraus, dass das Team sich um 60 Punkte zum Qualifikationswettkampf auf 12.885 Punkte verbessert hatte. Zusammen mit einigen persönlichen Bestleistungen und dem Fakt, dass wir das achtbeste Team aus ganz Deutschland sind, ist der Tag dann doch sehr erfolgreich zu Ende gegangen.
Für den Chronisten die Erfolgsstory in zeitlicher Reihenfolge:
2018 Vorkampf: 11.689 Punkte
2018 Endkampf Lage: 12.409 Punkte
2019 Vorkampf: 12.825 Punkte
2019 Endkampf Berlin: 12.885 Punkte
Platz 8 im TEAM-Endkampf um die Deutsche Meisterschaft
v.l. Bjarne Geltner, Till Czisnik, Benjamin Kittel, Moritz Gutschmidt, Lucas, Vincent Glaue, Yannick Ruef, Ole Specht (nicht im Bild Leonard Blumenstock)
Einen großen Dank möchte ich hiermit an die Eltern Jeannette Glaue und Volker Specht aussprechen, die das Team organisatorisch (Abgabe der Startkarten zur richtigen Zeit, Technische Besprechung mit den Kampfrichtern etc.) unterstützt haben, sodass sich die Athleten vollkommen auf ihre Disziplinen konzentrieren konnten.
Ein weiterer Dank geht an alle LG Südler, die als Helfer zusammen mit den Kampfrichtern für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gesorgt haben.
Ein durch und durch sehr gelungener Saisonabschluss!!!
Text: Ole Specht
Fotos: Jeannette Glaue, Annette Czisnik, Volker Specht