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Wettkampfberichte

10.01.2010

30. Tiergartencross der SG Niederlehme


Sportberichte
Kalli

 

Tiedruckgebiet Daisy bescherte den Veranstaltern etliche Sorgen um diesen Jugiläumslauf und zugleich letzten Lauf dieser Veranstaltung nicht ausfallen zu lassen. So hatten die vielen fleißigen Helfer die Strecke sofern präpariert, daß zumindest eine Laufspur vorzufinden war, auch wenn das Geläuf an diesem Tage sehr tief war und Laufzeiten mit denen der Vorjahre schlecht zu vergleichen sind.
Schneepflug
Not macht erfinderisch! Mit dem Schlitten umgebaut als Schneepflug wurde die Strecke präpariert
 
Aber acht eifrige Läuferinnen und Läufer der LG Süd Berlin reihten sich in das Feld der weiteren Crossläufer ein, denn einen richtigen Crossläufer kommt jedes Mühsal gelegen und gibt dazu auch die nötige physische Härte für den Sommer.
 
Im Felder der 5 km Läufer waren die A-Jugendlichen Natalie Bublitz und Birte Schulz und Juniorin Rika Langen und Christel Bublitz vertreten und auch unser regelmässiger LG Süd Lauf-treff-Teilnehmer Werner Lahn (M80) ließ es sich nicht nehmen mit in die Spur zu gehen. Bereits in der ersten von zwei Runden hatte Natalie Bublitz einen deutlichen Vorsprung herausgelaufen und führte souverän vor den ersten Frauen. Bereits nach 23:24 Min.überquerte Natalie die Ziellinie bevor ihre Vereinskameradin Birte Schulz als zweite Jugendliche in 24:20 Min. der Zielstrich durchlief. Ihren ersten Erfolg für die LG Süd Berlin konnte auch Rika Langen als schnellste Frau verbuchen, die 24:03 Min. für die zwei Runden benötigte. Christel Bublitz (W35) hieß die Siegerin in ihrer Klasse und benötigte 26:03 Min., während Werner Lahn nach 53:52 Min. für seinen Durchhaltewillen gefeiert wurde.
Siegerinnen

  Sieger und Platzierte unter sich: (v.l.) Natalie Bublitz (wJA), Rika Langen (Fr), Birte Schulz (wJA) 

Anders verlief das Rennen der 12 km Läufer. Mit am Start war der Vorjahressieger und U18-Weltmeister im 5.000 m Gehen Hagen Pohle (mJA) vom SC Potsdam, der bereits im letzten Jahr sich einen harten Kampf mit Jens Reif lieferte. In diesem Jahr verlief das Rennen aber anders. Bereits vom Start an zog unser 19jähriger Neuzugang Lucas Herrmann auf und davon. Bereits nach der ersten Runde meinte einige Zuschauer, ob Lucas abgekürzt hätte, denn schon hier lag eine große Lücke von über 300 m hinter ihm und der Verfolgergruppe, in der sich Jens Reif (M40) und Paul Harfenmeister (Mä) befanden. Runde für Runde baute Lucas Herrmann seinen Vorsprung weiter aus, während Jens Reif vom Muskelkater aus dem Skilanglauf der letzten Tage gebeutelt war und merkte, daß er weder zu Hagen Pohle noch zu den anderen Verfolgern aufschliessen konnte. So blieb die Reihefolge bis zum Ziel unverändert. Lucas Herrmann konnte seinen ersten Sieg für die LG Süd Berlin verbuchen und es wurden 47:54 Min. für die 12 km für ihn gestoppt. Vorjahressieger Hagen Pohle (SC Potsdam) genötibte als Zweiter 51:27 Min. und Jens Reif als insgesamt Fünfter und Dritter seiner Altersklasse benötigte 54:51 Min. Paul Harfenmeister als Kämpfer bekannt, kam auf Platz 3 in der Männerklasse und benötigte 58:25 Min.
 
Lucas Herrmann
 
Lucas Herrmann siegt mit großen Vorsprung in seinen ersten Rennen für die LG Süd Berlin
 
Bei der abschliessenden Siegerehrung, die leider durch neuen Schneefall und den Nordost-Wind beeinträchtigt war gab es für die LG Südler einige Bildpreise und dazu die Urkunden mit Platzziffer und Zeitangabe. Am Ende der Veranstaltung wurde den Veranstatern Klaus und Sigrid Halle und Klaus Jessen gedankt und mit einer Träne im Auge verabschiedeten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, daß dieser schöne familiäre Lauf leider im nächsten Jahr nicht mehr durchgeführt wird, obwohl der Termin in den letzten 20 Jahren fester Berstandteil des LG Süd Wettkampfkalenders war.

 

Und so urteilt die Märkische Allgemeine Zeitung vom 13. Januar 2010:

 

LAUFEN: Besuch im Fitnessstudio gespart

Organisatoren besiegen Schneechaos / Rika Langen und Lucas Herrmann gewinnen Tiergarten-Cross

NEUE MÜHLE - „Da spare ich doch glatt zweimal das Fitnessstudio“, ließ sich Klaus Halle die gute Laune nicht verdrießen. Bereits zum 30. Mal sorgte er mit seinem rührigen Team von der Niederlehmer Läufergruppe dafür, dass die Organisation beim Tiergarten-Cross reibungslos klappte und die Teilnehmer passable Bedingungen hatten. An solche Schneemassen, wie sie diesmal zu bewältigen waren, konnte sich Halle allerdings nicht erinnern. Doch mit vereinten Kräften wurden Strecke und die neuralgischen Punkte im Neue-Mühler Tiergarten so gut wie möglich geräumt. Wer sich am Sonntagmorgen noch telefonisch rückversichern wollte, ob es tatsächlich klappen würde mit dem Startschuss, erwischte das Orgteam völlig entspannt beim Schmalzstullen-Schmieren.

Karl-Heinz Flucke, Abteilungsleister bei der Berliner LG Süd, und seine Läuferschar setzte ohnehin so viel Vertrauen in das Improvisationsvermögen der langjährigen Niederlehmer Partner, dass sie gleich in breiter Phalanx anrückten. So bestimmten die Hauptstädter dann auch das Renngeschehen.

Der 19-jährige Lucas Herrmann, einer der hoffnungsvollsten deutschen Straßenläufer, der schon mit einer Halbmarathon-Zeit von 1:13:58 h geglänzt hat, lief auf der 12-km-Strecke einen Vorsprung von über dreieinhalb Minuten heraus. „Zwar bin ich auch mal ein bisschen gerutscht, doch mit der Strecke konnte man klarkommen. Es hat Spaß gemacht“, erklärte der Sieger im Ziel. Die Zeit sei unter diesen Bedingungen allerdings eher nebensächlich gewesen. „Ich bin einfach gerannt und habe höchstens mal auf dem Abstand nach hinten geachtet.“

Wie er das bei dem Vorsprung bewerkstelligt hatte, blieb allerdings sein kleines Geheimnis. Dabei wusste Herrmann, für den 47:54 min gestoppt wurden, illustre Konkurrenz im Verfolgerfeld. Mit Hagen Pohle (51:27 min), der für LG Buchsbaum startete, folgte der U 18-Weltmeister im 10 000-m-Bahngehen auf dem zweiten Platz.

Peter Kirmiß von der WSG 81 Königs Wusterhausen (51:34 min), der schon den Hawaii-Ironman durchgestanden hat, schnaufte, als er an dritter Stelle durchs Ziel kam: „Das war hart, aber auch ein Erlebnis.“ Und dann erinnerte sich Kirmiß daran, dass er beim Tiergarten-Cross einst seinen allerersten Wettkampf bestritten hatte. „Da war ich 38 Jahre alt und wog 100 kg. Zehn Jahre später bringe ich nun 67 kg auf die Waage.“ Dabei gab es gleich noch Schulterklopfen für Herbert Schulz, der in 37:43 min die 5-km-Wertung der Altersklasse 70 gewann. „Er hat mich damals zum Laufen gebracht.

Bei der 5-km-Entscheidung waren die Läuferinnen der LG Süd unter sich. Als Erste stürmte Natalie Bublitz (23:24 min) durchs Ziel. Da die deutsche Jugend-Vizemeisterin über 3000 m, die auch zum Nationalkader zählt, aber noch beim Nachwuchs gewertet wird, siegte bei den Frauen ihre Vereinskameradin Henrika Langen (24:03 min), die zu den besten deutschen Hindernisläuferinnen gehört.

„Es läuft schon sehr gut“, freute sich Natalie Bublitz“, die durchaus die Chance hat, für die U 20-Weltmeisterschaft nominiert zu werden. „Da bin ich optimistisch, bei den Saisonhöhepunkte topfit zu sein.“ Und die Hobbyläufer, die weniger anspruchsvolle Pläne hegen und folglich auch ein bisschen später im Ziel waren, durften als Erfolg verbuchen, zumindest einen Besuch im Fitnessstudio gespart zu haben. (Von Rainer Rosenthal)


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